Ein Haus zum Leben und Träumen

    Kürzlich wurde eines der ältesten Häuser mitten in Beromünster LU nach zwei Jahren Renovation fertiggestellt. Die Bauherrin und Innendesignerin Simone Gumpp blickt auf spannende Monate zurück und verrät wichtige Tipps, wie aus einem Haus ein Traumhaus entsteht.

    (Bilder: Patrick Eichenberger) Mit seiner frischen Farbe macht das Haus mitten in Beromünster als Auftakt in die Gärbigass einen fröhlichen und starken Eindruck. Der Umbau wurde von den Anwohnern aufmerksam mitverfolgt und diskutiert. Immer wieder erhielt Simone Gumpp viele nette Komplimente.

    Die Verbundenheit zum Sender Beromünster war für Simone Gumpp schon immer vorhanden. Wenn auch nur aus luftiger Distanz. Denn von ihrem Kinderzimmer in Luzern sah sie bei schönem Wetter den rotweissen Turm. Das historische Zentrum von Beromünster gehört inzwischen zum Inventar der schützenswerten Ortsbilder und wurde als Kleinstadt aufgenommen. Die nebelfreie Lage und der ansprechende Ortskern überzeugten sie, als sie das alte Haus mit seinem Schopf mitten in Beromünster im «Fläcke» besichtigte. Denn als erfahrene Innendesignerin sanierte sie bereits einige Immobilien und wusste sofort, was man daraus machen konnte.

    Simone Gumpp: «Der Mix zwischen Offenheit und Abtrennung muss stimmen.»

    Ehrlichkeit währt am Längsten
    In der Fantasie und im geistigen Auge von Simone Gumpp war das Haus längst fertiggestellt, als nach der Baubewilligung der Umbau mit dem Rausbrechen der alten und defekten Teile begann. «Natürlich war klar, dass bei einem baufälligen Haus wie diesem einige Überraschungen warten würden, aber es waren dann doch sehr viele. Morsche Balken bis hinauf ins Dach sind eher selten», erinnert sie sich. Diese wurden aus statischen Gründen nicht ersetzt, sondern auf beiden Seiten mit stützenden Holzbalken ergänzt. Es entstand «ein Haus im Haus». Neue Elemente dürfen gemäss der Fachfrau nur auf eine gesunde Basis aufgebaut werden, alles andere sei in ihren Augen unseriös: «Augenwischerei kommt früher oder später ans Tageslicht.» Sie empfiehlt, bei Umbauten immer ehrlich hinzuschauen und sich für die möglichst beste Variante bezüglich Qualität und Langlebigkeit einer Immobilie zu entscheiden. Der Zahn der Zeit nage so oder so, fügt sie hinzu. Deshalb dauerte die Sanierung in angenehmer Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Kantonalen Denkmalpflege länger als gedacht.

    Der geölte Parkettboden zieht sich durchs ganze Haus und lässt es dadurch grösser erscheinen. Die Wand im Essbereich ist ausgeschmückt mit dekorativen Holzelementen und einem kleinen Tablar.

    Klares Farb- und Materialkonzept sorgt für Wohlgefühl
    Damit ein Haus harmonisch wirkt, sollte ein klares Farb- und Materialkonzept durchgezogen werden. «Ein grosser Fehler passiert oft durch die Tatsache, dass Küchen und Nasszellen bei verschiedenen Anbietern besichtigt und bestellt werden», sagt die Expertin. Deshalb empfiehlt sie bei der Auswahl der Materialien jeweils verschiedene Muster der Böden, Fliesen, Abdeckungen und Küchenfronten usw. nach Hause zu nehmen und in Ruhe zu studieren. Falls farbige Wände im neuen Heim ein Thema sind, dann sind Farbmuster in Varianten zwingend nötig. Beim Vergleichen der Muster sollte man zudem immer die Grössenverhältnisse im Hinterkopf behalten, wie alles zuletzt in der Realität umgesetzt wird. In diesem Haus findet man zum Beispiel Schwarz matt nur punktuell und dient zur Akzentuierung.

    Der komplett neugestaltete Küchen-Grundriss bietet dank dem Innenfenster einen windgeschützten aber offenen Blick auf die Haustüre.

    Platz bieten für Erinnerungsstücke
    Die Profifrau achtet stets darauf, bereits bei der Konzeption viele Abstellflächen einzuplanen. Es geht ihr dabei nicht nur um den praktischen Aspekt wie zum Beispiel in der Küche, sondern auch um den emotionalen: «Abstellflächen bieten Raum für Dinge, die der Seele gut tun. Seien das Erinnerungsstücke, Fotorahmen, Bücher oder saisonale Dekos. Und sie lassen den Bewohnern Möglichkeiten, sich gestalterisch individuell einzubringen.»

    Sonja Müller


    Tipps für Totalsanierungen:

    • Solide Finanzierung mit viel Spielraum
    • Innendesigner/innen beiziehen, auch für den Grundriss
    • Erfahrene Fachleute und gut ausgebildete Handwerker/innen
    • Wenn Mängel entdeckt werden, diese seriös beheben
    • Gestaltungskonzept einfliessen lassen in allen Räumen
    • Nasszellen grosszügig planen
    • Wenn immer möglich separate WCs konzipieren (in diesem Beispiel gibt es drei separate Toi­letten)

    Simone Gumpp Innendesign

    In der Deutschschweiz wurde die gebürtige Luzernerin vor allem durch die Sendung «Lifestyle» bekannt, wo sie verschiedene Räume im Innen- und Aussenbereich umgestaltete (vorher/nachher). Oder mit ihren Beiträgen im Radio1. Bei der Arbeit mit ihren Kunden achtet sie besonders darauf, dass sie sich in ihrem eigenen Stil Zuhause wohlfühlen. Dank jahrelanger Erfahrung weiss sie, welche kleinen und grossen Aspekte beim Einrichten oder Umbauen zu einem guten Resultat führen. Geborgenheit und Harmonie, das sei das, was sich ihre Kunden wünschen.

    Mehr Tipps und Infos unter
    www.gumpp.ch

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