Kriens will Strukturen der Tourismus-Förderung aktiv überprüfen

    Die Stadt Kriens hat die Leistungsvereinbarung mit dem Verein Kriens Tourismus per Ende 2022 gekündigt. Der Verein vertritt die Krienser Hotels und hat bei der Vergabe von Projektgeldern aus dem Topf der Beherbergungsabgaben ein Mitspracherecht. Mit der Kündigung will die Stadt Kriens Spielraum schaffen, um die heutigen Strukturen zu überdenken.

    (Bild: zVg) Kriens soll noch vermehrt auch als eigenständiges Ausflugsziel wahrgenommen werden, das viel zu bieten hat.

    Die Stadt Kriens ist wie alle anderen Gemeinden auch vom Kanton beauftragt, bei Hotels und anderen Anbietenden von Übernachtungen (inklusive AirBnB) gemäss geltendem Tourismusgesetz Abgaben (Beherbergungstaxen und Kurtaxen) zu erheben. Die Meldung der Übernachtungszahlen erfolgt auf dem Prinzip der Selbstdeklaration. In diesem Tourismusgesetz ist auch festgelegt, dass Einnahmen aus Kurtaxen zur Finanzierung von touristischen Einrichtungen, Veranstaltungen und Dienstleistungen verwendet werden müssen, die überwiegend im Interesse der Gäste liegen. In Kriens werden diese Einnahmen in einen Kurtaxenfond gelegt. Für touristische Projekte und Anlässe kann ein Beitrag aus diesem Fond beantragt werden. Es gibt dazu ein entsprechendes Formular mit den nötigen Angaben auf der Website.

    Die Stadt Kriens hatte die Erfassung und Verrechnung der Beherbergungstaxen seit vielen Jahren dem Verein Kriens Tourismus übertragen. Der Verein wurde 1873 als «Fortschrittsverein» zur «Verschönerung von Kriens» gegründet und betrieb zuletzt als Tourismusverein das Tourist-Office in Kriens. Vor zwei Jahren wurde die Erfassung der Übernachtungszahlen auf eine digitale Plattform umgestellt, die Verrechnung erfolgt direkt durch die Stadt Kriens. Gleichzeitig wurden die Aufgaben des Tourist Office ins Stadtbüro integriert. Seither hat der Verein noch mehrheitlich beratenden Charakter in Tourismusfragen. Bei der Vergabe von Projektgeldern aus dem Kurtaxenfonds übte er ein Mitspracherecht aus.

    Basierend auf der Tourismusstrategie aus dem Jahr 2016 möchte die Stadt Kriens jetzt diese Strukturen aktiv überprüfen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass sich die Hotel- und Parahotelszene in der Stadt in den vergangenen Jahren stark verändert hat – und mit bevorstehenden weiteren Hotels mit überregionaler Ausstrahlung noch weiter verändern wird.

    Die Aufgaben des Vereins Kriens Tourismus waren in einer Leistungsvereinbarung mit der Stadt Kriens geregelt. Diese wurde jetzt von der Stadt Kriens per Ende Jahr fristgerecht gekündigt, bevor sie sich um ein weiteres Jahr verlängerte. «Wir wollen prüfen, ob die heutigen Strukturen noch zeitgemäss sind,» begründet Stadtpräsidentin Christine Kaufmann-Wolf den Schritt. «Die Beendigung der bisherigen Zusammenarbeit soll uns den nötigen Spielraum geben.» Die Stadt will sich überlegen, wie sie die verschiedenen Player im Tourismus-Markt effizient, wirtschaftlich und transparent unterstützen kann. «Wir sind überzeugt, dass Kriens diesbezüglich ein grosses Potenzial hat. Nun wollen wir unter Einbezug dieser Player schauen, wie wir das am besten tun können.» Kriens soll noch vermehrt auch als eigenständiges Ausflugsziel wahrgenommen werden, das viel zu bieten hat. Für diese Aussenwahrnehmung sollen Projekte mit Geldern aus dem Tourismusfonds umgesetzt werden – neben einer aktiven Unterstützung der Hotelbetriebe.

    pd

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